Die Geschichte der Bundesgartenschau

Die Geschichte der Bundesgartenschau geht auf das Jahr 1951 zurück. Damals fand in Hannover die erste BUGA statt – doch die Idee von Gartenausstellungen hat eine wesentlich längere Tradition. Bereits im neunzehnten Jahrhundert wurden private Gärten und Parks geöffnet, um gärtnerische Gestaltungen zu präsentieren. Garten- und Parkanlagen waren in vergangenen Zeiten ein Privileg der höheren Gesellschaftsschicht. Als sich mehr und mehr Bürger für die Gartengestaltung und Pflanzen interessierten, standen private Parks und Gärten für eine kurze Zeit als Orientierungshilfe für gärtnerische Gestaltung offen. Im Laufe der Jahrzehnte entwickelten sich die Gartenschauen stetig weiter. Heute beteiligen sich an den Bundesgartenschauen Städte, Bundesbehörden und die DGB (Deutsche Bundesgartenschau GmbH).

Die ersten Gartenschauen in Deutschland

In Deutschland fand die erste Land- und Gartenbauausstellung in Erfurt im Jahre 1865 statt. 1876 begann am 6. September die Allgemeine Deutsche Gartenbau-Ausstellung in Erfurts Augustapark. Diese Gartenschau, bei der Kaiserin Augusta anwesend war, dauerte elf Tage. In der Stadt Erfurt gab es noch weitere überregionale Gartenschauen, bis der Erste Weltkrieg anfing.

Auch in Dresden konnten Gartenschauen nachgewiesen werden. So fanden die Erste Internationale Gartenbauausstellung 1887 und die Zweite Internationale Gartenbauausstellung 1896 in Dresden statt. In dieser Stadt führte man Gartenschauen weiterhin fort, die unter der Bezeichnung „Große Deutsche Gartenbauausstellung“ liefen. 1907 erfolgte dann die Dritte Internationale Gartenbauausstellung.

Bis zum Zweiten Weltkrieg wurden zudem folgende Gartenausstellungen veranstaltet:

  • 1901 – Allgemeine Deutsche Gartenbauausstellung in Mainz
  • 1907 – Große Gartenbauausstellung in Mannheim
  • 1914 – Deutsche Gartenbauausstellung in Altona
  • 1926 – Jubiläumsgartenbauausstellung in Dresden („Flora“, die Gartenbaugesellschaft Dresdens, feierte 100-jähriges Bestehen)
  • 1927 – GUGALI (Deutsche Gartenbau- und Schlesische Gewerbeausstellung) in Liegnitz
  • 1929 – GRUGA (Große Ruhrländische Gartenbauausstellung ) in Essen

Gartenschauen während des Zweiten Weltkrieges

Die Tradition der Gartenschauen wurde am Anfang des Zweiten Weltkriegs unter der Bezeichnung „Reichsausstellungen des deutschen Gartenbaues“ weitergeführt. So wurde die Deutsche Gartenbauausstellung 1933 unter der Leitung des Landschaftsarchitektes Gustav Allinger ausgerichtet. Diese Gartenschau fand am Kaiserdamm in Berlin statt und war Deutschlands erste größere Hallengartenausstellung. Im selben Jahr erfolgte im Oktober die JaDeGa (Jahresschau Deutscher Gartenkultur und Landschaftspflege) in Hannover.

1936 fand die Erste Reichsausstellung des deutschen Gartenbaues in Dresden statt und die Zweite Reichsausstellung des deutschen Gartenbaues wurde 1938 im Grugapark Essen durchgeführt. Die Dritte Reichsausstellung des deutschen Gartenbaues fand in Stuttgart im Jahre 1939 statt.

Beginn der Geschichte der BUGA

Mit dem Wiederaufbau Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg begann die Geschichte der heutigen Bundesgartenschauen. 1951 fand die erste BUGA in Hannover statt, wobei es nicht mehr nur um die Darstellung der gärtnerischen Gestaltung ging. Die BUGA dient von diesem Zeitpunkt an auch der städtischen Entwicklung.

So wurden von 1951 bis 1965 mit den Bundesgartenschauen Baulücken in den vom Krieg zerstörten Städten mit Parkanlagen geschlossen.

Von 1967 bis 1993 ging es in erster Linie um die Renovierung von Grünanlagen und Erschaffung neuer Anlagen, sodass Naherholungsgebiete entstanden.

1993 wurde die DBG gegründet, zu der der BdB (Bund deutscher Baumschulen), die BGL (Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau) und der ZVG (Zentralverband Gartenbau e.V.) gehören.

Von 1995 bis 2007 stand die Entwicklung der Städte der neuen Bundesländer im Mittelpunkt. Zudem wurden mit den Bundesgartenschauen brachliegende Industriegebiete und Militärgelände in Parkanlagen umgewandelt.

Der Hauptkernpunkt der BUGAs seit 2009 ist die Errichtung ökologischer, innerstädtischer Freiräume. Dieses Ziel wird noch bis 2019 verfolgt.

Bundesgartenschauen von 1951 bis 2023

Bundesgartenschauen finden alle zwei Jahre statt, wobei sie alle zehn Jahre als Internationale Gartenschau (IGA) durchgeführt werden:

  • 1951 im Stadtpark von Hannover
  • 1953 im Park „Planten un Blomen“ in Hamburg
  • 1955 im Karlsaue-Park in Kassel
  • 1957 im Rheinpark in Köln
  • 1959 in Dortmunds Westfalenpark
  • 1961 in Stuttgart (im Schlossgarten und im Höhenpark Killesberg)
  • 1963 fand die IGA in Hamburg statt
  • 1965 in Essens Grugapark
  • 1967 im Schlossgarten und im Stadtgarten von Karlsruhe
  • 1969 im Westfalenpark Dortmund
  • 1971 in Köln im Rheinpark und im Riehler Aue Park
  • 1973 als IGA in Hamburg
  • 1975 in Mannheim im Herzogenriedpark und im Luisenpark
  • 1977 im unteren Schlossgarten von Stuttgart
  • 1979 in den Rheinauen von Bonn
  • 1981 in Kassel in den Karlsauen und in den Fuldaauen
  • 1983 als IGA in Münchens Westpark
  • 1985 im Britzer Garten in Berlin
  • 1987 im Südpark und im Volksgarten in Düsseldorf
  • 1989 in Frankfurts Niddapark
  • 1991 in Dortmunds Westfalenpark
  • 1993 als IGA in Stuttgart
  • 1995 in Cottbus
  • 1997 in Gelsenkirchen im Nordsternpark
  • 1999 im Elbauenpark in Magdeburg
  • 2001 im Volkspark in Potsdam
  • 2003 als IGA im IGA-Park von Rostock
  • 2005 in Münchens Riemer Park
  • 2007 in Gera und Ronneburg
  • 2009 in Schwerins Innenstadt sowie in der Schlossumgebung
  • 2011 in Koblenz
  • 2013 in Hamburg
  • 2015 in der Havel-Region (Brandenburg, Premnitz, Rathenow, Havelberg und Stölln)

2017 wird die IGA in Berlin stattfinden und 2019 ist Heilbronn der Austragungsort der BUGA. In Erfurt wird 2021 die Bundesgartenschau durchgeführt und 2023 erfolgt die BUGA in Mannheim.

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